Was steht da?

Hä? Was steht da? So geht es mir oft, wenn ich die Bibel lese. Mal ehrlich, ich verstehe mehr nicht als. Neulich stiess ich auf die Verse im Matthäus 10, ich picke einen für euch raus:  «Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter.» Das waren jetzt zwei. Verse. 

Ich schlucke leer. Was steht da? Wie bringe ich diese Aussage mit dem liebenden Gott zusammen? Mit dem Jesus-Bild dass mir in den Evangelien gemalt wird? Warum diese harten Worte, Jesus?

Ich schreibe meine Fragen auf und lege sie vor Gott hin und erbitte von ihm eine Antwort. 

Und was ich nun aufschreibe, berührt mich sehr. Diese Worte stehen für jene Menschen da, die genau das erleben! Jene verfolgten Christen, die von ihren eigenen Familienmitgliedern verraten werden. Menschen, die aus ihrem engsten Familienkreis ausgeschlossen werden, weil sie an Jesus glauben. Es gibt noch viel schlimmere Szenarien, leider. Für jene notgeplagten Menschen ist es essenziell, dass Jesus diese Worte ausgesprochen hat. 

Stell dir vor, du bist auf einer Wanderung und plötzlich geht dein Weg bergab. Das hast du nicht erwartet. Es geht immer tiefer ins Tal. Es wird immer dunkler. Plötzlich realisierst du, dass du in einer Schlucht gelandet bist. Links und rechts steile Felswände, zeitweise kannst du nicht einmal mehr den Himmel sehen. Du beginnst zu frieren. Welche Fragen stellst du dir? «Bin ich noch richtig?» «Habe ich einen Abzweiger verpasst?» «Kann das wirklich der richtige Weg sein?» «Irgendetwas – oder irgendwer – muss schiefgelaufen sein.»

In den dunklen Schluchten des Lebens drängen sich genau diese Fragen auf. «Bin ich richtig?» «Kann das sein?» «Habe ich alles falsch verstanden?» «Was – oder wer – läuft hier schief?»

Nun bekommen solche Verse eine riesengrosse Bedeutung. Plötzlich sind das nicht mehr harte Wort Jesu, sondern Zusprüche an Menschen in Not. Das steht da! Beruhigende Worte von Jesus, die den Menschen in Not zurufen: «Es ist alles in Ordnung, hab’ keine Angst!» «Geh weiter, glaube weiter.» «Ich bin an deiner Seite.» Genau das steht übrigens in den vorangehenden Versen.

Jesus will uns liebevoll darauf vorbereiten, dass das Leben mit ihm nicht immer Eierkuchen ist. Friede und Freude gibt es bei ihm sowieso, egal was oder wer gerade oder schief läuft im Leben. 

Der gute Hirte ist nämlich IMMER an unserer Seite. Darum steht auch im wohl bekanntesten Psalm in der Bibel nicht nur «Er weidet mich auf saftigen Wiesen und führt mich zu frischen Quellen.» sondern auch: «Wenn es durch dunkle Täler geht, fürchte ich kein Unglück, denn du, Herr bist bei mir.» 

Wie tragisch wäre es, wenn der Psalm nur die Wohlfühlmomente beschreibt, uns aber eine Antwort schuldig bleibt, wenn wir im Schlammassel stecken. Denn das geschieht hin und wieder. Manchen Menschen mehr als nicht. 

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